Konzept

Worauf reagiert unser Konzept? Welchen Personen möchten wir unsere Therapie anbieten?

Das Rehabilitationszentrum grund.stein (RPK) behandelt junge Erwachsene, die aufgrund ihrer psychischen Krankheit und der damit verbundenen Einschränkungen und Behinderungen von einem chronifizierten Krankheitsverlauf mit der Notwendigkeit häufiger stationärer Behandlungen bedroht sind. Dies geschieht v.a. dann, wenn die Erkrankung früh einsetzt, wiederkehrt oder bei den ersten Therapien die Symptomatik nicht vollständig zurückgeht und dies in einer Lebensphase passiert, in der viele Qualifikations- und Veränderungsschritte geschehen. Daher haben unsere RehabilitandInenn oft Defizite in der selbstständigen Bewältigung der biographischen Entwicklungsaufgaben. Dies betrifft neben direkten Einschränkungen durch die psychische Grunderkrankung vor allem den beruflichen und den sozialen Bereich. Studien- oder Ausbildungsversuche sind fehlgeschlagen, es fehlen tragfähige Beziehungen außerhalb der Herkunftsfamilie, teilweise auch familiär. Die Erwerbsfähigkeit ist stark eingeschränkt, die PatientInnen haben die Schule oder Ausbildung abgebrochen, das Studium unterbrochen, sie sind meist ohne Arbeit oder Beschäftigung. Eine berufliche Rehabilitationsfähigkeit besteht (noch) nicht, im Antragsdeutsch "aufgrund der aktuellen krankheitsbedingten Beeinträchtigungen kann noch keine positive Erwerbsprog­nose gestellt werden", vielmehr ist die medizinische Rehabilitation im Hinblick auf die krankheitsbedingten Störungen basaler arbeitsrelevanter Fähigkeiten notwendige Voraussetzung für eine Wiedereingliederung oder später folgende berufliche Rehabilitation.

Neben der oben beschriebenen Hauptzielgruppe junger Erwachsener bis ca. 30 Jahre gibt es eine kleine Gruppe älterer (bis ca. 35-jähriger) Patienten, die über lange Jahre krank sind und im bishe­rigen Verlauf sehr schwer zu behandeln waren. Zahlreiche Klinikaufenthalte haben hier nicht zu einer entscheidenden Ver­besserung beigetragen, häufig wurden sie von den Patienten vorzeitig beendet. Angesichts der Beeinträchtigungen und Fähigkeitsstörungen dieser Patienten ist die längerfristige Stabilisierung ihres psychischen Zustands Ziel, um Verselbständigung oder eine Integration in den betreuten Wohnbereich mit Zuverdienstmöglichkeit sowie eine Tätigkeit im zweiten Arbeitsmarkt, z.B. in einer WfbM zu ermöglichen.

Wie gehen wir vor?

Wir sehen unsere besondere Kompetenz in der frühzeitigen Übernahme der PatientInnen aus dem Setting der Akutklinik ins nicht-regressive, belastungssteigernde Setting der medizinischen Rehabilitation, auch dann, wenn noch residuale oder bereits chronisch zu werden drohende Symptome der Grunderkrankungen bestehen. Daher verbessern wir laufend unsere störungsspezifischen Vorgehensweisen, insbesondere für den Bereich schizophrene Psychosen, emotionale Instabilität, soziale Angst, Zwangserkrankungen, narzisstische und selbstunsicher-abhängige Persönlichkeit sowie chronische bzw. wiederkehrende Depression.

Was sind unsere Behandlungsziele?

  • Besserung der Krankheit und ihrer Folgen für alle Lebensbereiche
  • Verbesserung der krankheitsbedingten Fähigkeits- und Funktionsstörungen
  • Veränderung von schädlichen Denkmustern, dysfunktionalem emotionalen Erleben und Aufbau problemlöseorientierter Verhaltensmuster
  • Ausbau des krankheitsspezifischen Wissens mit dem Ziel eines akzeptierenden Krankheitsverständnisses mit aktiven Bewältigungsmustern
  • Verbesserung von Belastungsmanagement und Krisenbewältigung zur Verhütung von Rückfällen
  • Ausweitung der Eigenständigkeit und Aufbau von verlorenem Selbstvertrauen
  • Erwerb von Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung, Freizeitgestaltung und sozialen Interaktion
  • Aufbau elementarer kognitiver und sozial-kommunikativer Fähigkeiten, insbesondere bezogen auf den Arbeitsbereich
  • (Weiter)Entwicklung und Erarbeitung tragfähiger Zukunftsperspektiven
  • bei Bedarf Vorbereitung weiterer beruflicher und sozialer Rehabilitations- und Integrationsmaßnahmen

Welche Bereiche umfasst unser Behandlungsansatz?

  • Fachärztliche Behandlung
  • Psychiatrische Krankenpflege
  • Psychotherapie einzeln und in der Gruppe
  • Arbeitstherapie und Belastungserprobung
  • Soziotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Aktivierung im Freizeitbereich
  • Sozialberatung
  • Organisation des sozialen Umfeldes

Auf dem Hintergrund eines ganzheitlichen Rehabilitationskonzeptes arbeiten wir mit einem multiprofessionellen und multimodalen Therapieprogramm.
Den allgemeinen Wochenplan finden sie hier (PDF).

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